Auch gerade in Zeiten nachlassender Inzidenzzahlen ist es wichtig, das Infektionsgeschehen im Auge zu behalten und feststellen zu können, inwieweit es hier z.B. Anstiege gibt, die eine Reaktion durch Maßnahmen erfordern.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollte Wuppertal nach Ansicht von Thomas Hahnel-Müller, Stadtverordneter und Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Umwelt, systematisch das Abwasser auf Coronaviren untersuchen.
"Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung, auch bezogen auf Stadtteile und Quartiere. In anderen EU-Ländern findet das bereits systematisch statt und ist Teil eines „Frühwarnsystems“. Hierzu erwarten wir eine Stellungnahme der Verwaltung."
So beschäftigt sich auch eine weitere Anfrage mit der Sequenzierung von Coronaviren bei bereits positiv Getesteten. Eine Sequenzierung der Coronaviren ermittelt, vereinfacht gesagt, die „genetische Visitenkarte“ des Virus, so dass man „Identität“ bzw. „Verwandtschaften“ erkennen kann. Viren mutieren aufgrund ihrer rasanten Vermehrungsraten regelmäßig und häufig. Meist geschieht dies auch, ohne dass sich Wirkung und Infektiosität verändert. Anhand dessen wo man welche Mutationen findet, kann man jedoch Zusammenhänge wie die Bildung von Infektionsclustern, sowie wahrscheinliche oder auszuschließende Infektionswege bestimmen und so die Nachverfolgung wesentlich verbessern.
In der Stadt Düsseldorf wird diese „Echtzeit-Sequenzierung“ bereits durchgeführt. „Wir glauben jedenfalls, dass Wuppertal alle Möglichkeiten nutzen sollte, Informationen zum Infektionsgeschehen zu bekommen, sofern sie effektiv sind und in vertretbarem Rahmen nutzbar gemacht werden können“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Ludger Kineke abschließend.